Historisches Stadthaus ist wieder trocken

Heterogene Bausubstanz als Herausforderung bei der Sanierung

Bei der Instandsetzung historischer Gebäude ist der bauliche Zustand für die Sanierungsexperten oft eine echte Herausforderung. Für die Trockenlegung eines  denkmalgeschützten Stadthauses in Landsberg (Oberbayern) waren die im Laufe von drei Jahrhunderten verwendeten unterschiedlichen Baustoffe zu berücksichtigen.

Das dreigeschossige Walmdachgebäude wurde 1895 in der historischen Landsberger Altstadt auf den Grundmauern eines um 1700 durch Brand zerstörten Hauses errichtet. Das palaisartige Haus ist im spätklassizistischen Stil gestaltet und an die Stadtmauer angebaut. Fassaden- und Innenraumrenovierungen erfolgten 1948 und 1979. Heute bietet es nach einer Kernsanierung drei moderne Wohneinheiten.

Das Mauerwerk litt massiv unter saugender, aufsteigender Feuchtigkeit. Der Großteil der Wandbaustoffe sind Vollziegel, es mussten aber auch Teilbereiche mit Mischmauerwerk berücksichtigt werden.

Aufgrund dieser im Laufe von über 300 Jahren durch Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen entstandenen heterogenen Bausubstanz fiel die Wahl für die Trockenlegung auf die Horizontalsperre VEINAL VSS 1-90 wasserfreie Silikonharzlösung. Das zertifizierte und seit über 30 Jahren bewährte Verfahren kann bei praktisch jedem mineralischen Baustoff mit unterschiedlichen – auch sehr hohen – Durchfeuchtungsgraden eingesetzt werden.

Die VEINAL Horizontalsperre wurde auf ca. 40 lfm in die Umfassungswände bei Mauerdicken von überwiegend 45-64 cm eingebracht sowie auf ca. 15 lfm in die Zwischen- und Stützwände bei Wanddicken von ca. 45 cm. Dazu wurde eine niederviskose, äußerst kriechfähige Silikonharzlösung über Bohrkanäle ins Mauerwerk injiziert. „Als Reaktion mit der Feuchtigkeit im Mauerwerk entstand nach ein bis zwei Tagen eine porenauskleidende, unverrottbare Schicht aus polymerem Silikonharz. So wurde schnell und ohne Freilegen der Wand eine neue Horizontalsperre eingebracht. Die darüber liegenden Mauerbereiche können abtrocknen“, erklärt VEINAL-Geschäftsführer Anton Schuster das von ihm entwickelte Verfahren. Bei sachgemäßer Ausführung liegt die Feuchtereduktion laut Schuster bei fast 100, im Mittel bei 99 %. Das hängt u.a. von der Ausgleichsfeuchtigkeit der verwendeten Baustoffe ab.

Die Applikation erfolgte je nach Beschaffenheit der Wandbereiche drucklos über Vorratsbehälter oder per Druckinjektage über VEINAL Drucktopf bzw. VEINAL Doppelmembranpumpe. Somit konnte jede Baustoff- und Mauerart speziell berücksichtigt werden.

Das Veinal-System entspricht dem Regelwerk der WTA (Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V.). Die Wirksamkeit der Veinal-Horizontalabdichtung ist durch Prüfstellen wie dem Amt für Materialprüfung der TU München und dem Institut für Bauforschung in Aachen getestet und bestätigt. VEINAL gibt 20 Jahre Herstellergarantie auf die Horizontalsperre.